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Schlesisches Landesmuseum Museum für jedermann

Dauerausstellung Schlesien

Projekt Schlesisches Landesmuseum – Dauerausstellung Schlesien

Am Freitag, den 17. Dezember 2010, wird nach mehr als einem Jahr mühevoller Arbeit die Rekonstruktion des Historischen Ausstellungsgebäudes des Schlesischen Landesmuseums eingeleitet, das sich direkt im Zentrum von Opava (Troppau) befindet. Die Rekonstruktion und Restaurierung dieses immobilen Kulturdenkmals ist der erste Teil des Projekts unter der Bezeichnung Schlesisches Landesmuseum – Dauerausstellung Schlesien, das aus einer Beihilfe des Regionalen Operationsprogramms Mähren-Schlesien finanziert wird. Eine weitere Etappe des Projekts bilden der Aufbau der Landesdauerausstellung Schlesien und die Einrichtung eines komfortablen Umfelds mit einer Reihe von zusätzlichen Dienstleistungen für die Besucher. Das Gesamtbudget des Projekts umfasst 108 Millionen Kronen; europäische Fonds decken 92,5 Prozent dieses Betrags, während die übrigen 7,5 Prozent aus dem Haushalt des Kulturministeriums der Tschechischen Republik, welches Träger des Schlesischen Landesmuseums ist, gezahlt werden. Mit der Eröffnung des Gebäudes und der Übergabe an die Öffentlichkeit wird im Frühjahr 2012 gerechnet.

Die Rekonstruktion des Gebäudes und die Einrichtung einer neuen Dauerausstellung, die die Geschichte, Kultur und Natur Schlesiens durch die reichhaltige Museumssammlung in Verbindung mit modernen Technologien näherbringt, ist einer der Schlüsselpunkte der mittelfristigen Konzeption, die das neue Management des Schlesischen Landesmuseums erarbeitet hat. Der vorhandene Zustand des Objekts und auch die Art und Weise der Präsentation der Sammlungen entsprachen schon lange nicht mehr der Bedeutung des Bauwerks und der Institution. Die schadhafte Hydroisolation und die mangelhafte Instandhaltung in den vergangenen Jahren haben das Feuchtwerden und die Versalzung des Mauerwerks verursacht; die reliefartige Verzierung des Dachs und des Außenraums geriet in einen baufälligen Zustand. Die meisten Skulpturen wurden abgenommen, weil ihr Absturz drohte. Zuletzt wurden im August 2009 sechs Terrakotta-Skulpturen der Allegorien Handwerk und Kunst demontiert. Der Außenputz und weitere architektonische Außenraumelemente, aufgrund deren das Bauwerk als denkmalgeschützt geführt wird, sind ebenfalls in einem baufälligen Zustand.

Der bauliche Teil des Projekts zielt neben der statischen Absicherung des Gebäudes und dem Bau komplett neuer Verteiler speziell auf die Konservierung und Restaurierung der Fassaden und Skulpturendekoration, einschließlich der Schaffung von Kopien der abgenommenen Pegasus-Skulpturen, die Instandsetzung und Erweiterung der Räume für die neue Dauerausstellung, den Ausbau des Besucherumfelds und die Errichtung eines barrierefreien Zugangs in alle Räume des Gebäudes, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind. Daran anknüpfend erfolgten die Vorbereitung der Dauerausstellung und die Ausstaffierung des Museumsinterieurs. Die Projektdokumentation zur Rekonstruktion und zur Dauerausstellung hat das Projektionsbüro Kubinová + partneři (Kubinová + Partner) erarbeitet. Der Hauptauftragnehmer des baulichen Teils wurde auf der Grundlage eines Ausschreibungsverfahrens die Firma OKDC mont, s.r.o. (OKDC mont GmbH).

Die Veränderungen spürt der Besucher auf Schritt und Tritt. Das Souterrain des Gebäudes wurde neu zugänglich gemacht; dort befindet sich die Dauerausstellung Natur Schlesiens. Neben üblichen Museumsexponaten werden hier auch Aquarien mit lebenden Tierexponaten untergebracht. In diesen Räumen wird auch ein Vortragssaal eingerichtet sein, der als Umfeld für Schulklassen dient, aber auch ein Ort für Vorträge und Kulturveranstaltungen des Museums sein wird. Im Souterrain wird ebenfalls ein entsprechendes Umfeld für Eltern mit Kindern – ein Wickeltisch und ein Aufbewahrungsraum für Kinderwagen und Fahrräder - eingerichtet.

Im zentralen Teil der Eingangshalle wird die Kasse mit einem Museumsgeschäft eingerichtet, in deren Nähe sich ein Kindermuseum befinden wird, das mithilfe einer Glaswand visuell mit der Exposition Gedankenflügel verbunden ist. Diese Exposition stellt die kulturelle, historische und intellektuelle Entwicklung Tschechisch-Schlesiens vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zum II. Weltkrieg dar. Symmetrisch zum Kindermuseum wird ein Raum zur Entspannung mit Imbiss geschaffen.

In der 1. Etage wird die Enzyklopädie Schlesiens installiert, die mithilfe von Schlüsselwörtern die natürlichen, historischen und kulturellen Spezifika Schlesiens verknüpft. Der Besucherrundgang, der den Buchstaben „U“ bildet, wird um eine Galerie an einer aufgehängten Metallkonstruktion erweitert, die die Besichtigung der Dauerausstellung ergänzt und dem Besucher eine andere „Perspektive“ in den unterschiedlichen Bedeutungen dieses Wortes bietet. Auch in dieses neu eingesetzte Geschoss gelangen Besucher mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit, und zwar mithilfe eines Lifts.

Den Erfolg im Wettbewerb um eine finanzielle Zuwendung aus dem Regionalen Operationsprogramm Mähren-Schlesien erachte ich als einen außerordentlichen Erfolg, den wir ohne die außergewöhnlichen Anstrengungen und den Einfallsreichtum des Projektteams und weiterer Mitarbeiter nicht erzielen könnten. Für das Schlesische Landesmuseum, dem es seit dem Jahr 2009 gelingt, sich neues Leben einzuhauchen und sich in eine freundliche und moderne Institution zu verwandeln, ist die Rekonstruktion des Historischen Ausstellungsgebäudes und die Einrichtung der Landesdauerausstellung Schlesien ein absolut wichtiger Meilenstein. Dank des Erfolgs des Projektteams haben unsere Kuratoren die außerordentliche Chance erhalten, der Öffentlichkeit ihre Fähigkeiten zu präsentieren. Sich an der Einrichtung einer Dauerausstellung zu beteiligen, ist nämlich für jeden professionellen Museumsmitarbeiter ein außerordentliches Erlebnis, vielleicht kann man sogar offen sagen, einer der Höhepunkte in der Karriere. Ich bin der festen Überzeugung, dass es uns gelingen wird, eine Dauerausstellung vorzubereiten, die nicht nur das kulturelle Angebot der Stadt Opava (Troppau) und der Region Schlesien bereichert, sondern in ihrer Bedeutung einen breiteren Nutzerkreis erfassen wird.

Das Schlesische Landesmuseum durchläuft eine äußerst wichtige Periode, die den besonderen Einsatz aller Mitarbeiter verlangt – Schritt für Schritt werden die schwerwiegendsten Mängel beseitigt, grundsätzliche Investitionsaktivitäten vorbereitet, die Öffentlichkeitsarbeit modernisiert und schließlich die Pflege der Sammlungen qualitativ verbessert. Allein für den letzten Zeitraum kann ich die Beseitigung der baufälligen Zustände an den Objekten im Zentrum von Opava (Troppau) erwähnen, bei der uns auch sehr die Zusammenarbeit mit der Stadt Opava (Troppau) geholfen hat: der Erwerb von Mitteln für die Rekonstruktion des erwähnten Historischen Ausstellungsgebäudes, die Instandsetzungen der Petr Bezruč-Gedenkstätte oder des Palais Razumovský, die Eröffnung der Dauerausstellung „Zeit der Vernichtung und der Hoffnung“ in der Gedenkstätte des II. Weltkriegs, deren Realisierung nur dank der außerordentlichen Anstrengung gelang, oder die Eröffnung der Zooecke oder die kleine Glashausexposition im Arboretum in Nový Dvůr (Neuhof),“ kommentiert Antonín Šimčík, Direktor des Schlesischen Landesmuseums, das aktuelle Geschehen in der Institution.

 

Über das Gebäude

Das Historische Ausstellungsgebäude ist eines von sechs Ausstellungsarealen des Schlesischen Landesmuseums. Es handelt sich um ein freistehendes Neorenaissanceobjekt, das für die Zwecke eines künstlerisch-industriellen Museums und der Gewerbekammer nach einem Entwurf der Wiener Architekten Johann Scheiringer und Franz Kachler in den Jahren 1893-1895 auf einem fast quadratförmigen Grundriss gebaut wurde, und zwar mit Seitenfassaden, die zur Straße ulice Komenského zeigen, sowie einer reich verzierten Stirnseite, die auf den Stadtpark gerichtet ist. Die Skulpturendekoration der Stirnseite ist das Werk des Wiener Bildhauers Karl Schwerzek. Das urbanistisch bedeutsam wirkende Einzelbauwerk ist im Vorraum zweckmäßig um eine elegante Parkgestaltung und ein traditionelles Wasserelement ergänzt worden.

Das monumentale Gebäude, das morphologisch von der Spätrenaissance ausgeht, wurde während des 2. Weltkriegs schwer beschädigt; die Instandsetzungen wurden im Jahr 1955 abgeschlossen. Auch die Kuppel wurde zerstört, die im Jahr 1984 rekonstruiert wurde. 1985 wurde das Historische Ausstellungsgebäude zum immobilen Kulturdenkmal erklärt.

Die gegenwärtige Rekonstruktion ist Bestandteil eines Projekts, das aus Mitteln des Regionalen Operationsprogramms Mähren-Schlesien finanziert wird. Das Projekt wurde finanziell auch vom Kulturministerium der Tschechischen Republik gefördert. Die Eröffnung des Gebäudes für die Öffentlichkeit ist zum Ende des Frühjahrs 2012 geplant.

 

Über das Museum

Das Schlesische Landesmuseum ist eine gemeinnützige Organisation des Kulturministeriums der Tschechischen Republik. Es ist das älteste öffentliche Museum auf dem Gebiet der heutigen Tschechischen Republik, dessen Geschichte bis in das Jahr 1814 reicht. Gleichzeitig ist es mit seinen 2 400 000 Sammlungsgegenständen das drittgrößte Museum in der Tschechischen Republik.

In der Gegenwart verwaltet es sechs Ausstellungsgebäude und -areale: das sind neben dem Historischen Ausstellungsgebäude das Arboretum Nový Dvůr/Neuhof in Stěbořice/Stiebrowitz, die Gedenkstätte des II. Weltkriegs in Hrabyně/Hrabin, die Petr Bezruč-Gedenkstätte in Opava/Troppau in der Straße Ostrožná ulice, das Areal der tschechoslowakischen Befestigungsanlage Hlučín-Darkovičky/Hultschin-Klein Darkowitz und das Petr Bezruč-Holzhaus in Ostravice/Ostrawitz.

Die Rekonstruktion des Historischen Ausstellungsgebäudes schreitet mit dem Austausch der Decken und der Restaurierung der Skulpturendekoration fort

Mehr als vier Monate laufen die Arbeiten an der Rekonstruktion des Historischen Ausstellungsgebäudes im Zentrum von Opava (Troppau). Diese Arbeiten sind Bestandteil des Projekts unter der Bezeichnung Schlesisches Landesmuseum – Dauerausstellung Schlesien, das aus dem Regionalen Operationsprogramm Mähren-Schlesien finanziert wird. Einige Veränderungen sind auch von außen sichtbar, aber die meisten Arbeiten konzentrieren sich einstweilen auf das Interieur des Bauwerks.

Inzwischen ist es gelungen, den Rohbau im Souterrain des Baus freizumachen, das den Besuchern bislang nicht zugänglich war. Nach der Rekonstruktion wird hier die Dauerausstellung Natur Schlesiens sein. Des Weiteren wird an den Verteilungen gearbeitet; abgeschlossen sind auch die Instandsetzungen der Zwischenmauern sowie die Ausgrabungsarbeiten im Außenbereich. Gegenwärtig wird ein spezieller Kreislauf zur Temperierung installiert – rings um die Außenmauern werden dünne Rohre verlegt, durch die warmes Wasser fließen wird. Es handelt sich dabei nicht um eine klassische Beheizung, das Ziel besteht vielmehr darin, das Feuchtwerden des Mauerwerks bzw. ein eventuelles Aufsteigen von Feuchtigkeit zu verhindern und das Mauerwerk vor Frost zu schützen. Ein analoges System wird beispielsweise im Schloss Schönbrunn verwendet“, fasst Petr Adamec, Stellvertretender Direktor des Schlesischen Landesmuseums für Investitionen, den Verlauf der Rekonstruktion zusammen.

Parallel dazu wurde damit begonnen, eine Nachbehandlung der Fenster durchzuführen; die Dachbedeckung wird ausgetauscht, auch das Haupttreppenhaus in das Gebäude wird nachbehandelt. Eine unangenehme Überraschung war die Entdeckung von Holzschwamm bei der Untersuchung der Decke in den Ausstellungsräumen des 1. Obergeschosses. „Ohne die Generalrekonstruktion wäre man so nicht auf die große Gefährdung des Historischen Ausstellungsgebäudes gestoßen. In seinen Balken schlummerte nämlich einer der größten und gefährlichsten Feinde historischer Bauwerke – der Holzschwamm. Dieser Holzpilz kann nämlich die Holzkonstruktionen von Gebäuden buchstäblich zersetzen und er wird auf diese Weise häufig Ursache statischer Probleme bei einer ganzen Reihe von Denkmälern. Der Holzschwamm hat die Enden der Balken in der Decke des ersten Geschosses erfasst. Jetzt, wo wir über die angegriffenen Balken Bescheid wissen, können wir seine weitere Ausbreitung verhindern und so das Historische Ausstellungsgebäude für weitere Generationen retten“, sagt der Direktor des Museums, Antonín Šimčík, zum Krisenbefund.

Der Pilz ist wahrscheinlich im Zusammenhang mit dem Eindringen von Regenwasser durch das Dach, das die jahrelange mangelhafte Instandhaltung des Objektes verschuldet hat, in die Balken gelangt. Dieser Schädling braucht nämlich unbedingt Wasser, um zu leben. Einige Fachleute meinen, dass er, falls nicht ausreichend Wasser vorhanden ist, imstande ist, durch die Fasern Wasser aus einer Entfernung von bis zu dreißig Metern heranzuziehen. „Die beschädigten Balken müssen entfernt werden, weil wir auch dann, wenn wir sie trocken halten werden, nicht sicher sein können, dass die Sporen inaktiv bleiben. Der Holzschwamm kann durchaus über mehrere Jahre nicht sichtbar sein, aber unseren Nachfolgern würden wir eine Zeitbombe im Gebäude hinterlassen“, ergänzt Šimčík, der ebenfalls Konservator und Restaurator ist.

In Zusammenarbeit mit Projektanten, Denkmalpflegern sowie dem Generalauftragnehmer wurde entschieden, auf welche Art und Weise das angegriffene Holz entfernt wird. Parallel dazu lief eine Debatte über die am besten geeignete Methode der statischen Absicherung des Gebäudes auf eine Weise, die seine historische Substanz bewahrt. Zum Glück handelt es sich in diesem Teil um eine Konstruktion aus der Mitte des 20. Jahrhunderts und keineswegs um die ursprüngliche historische Decke, das heißt unter dem Gesichtspunkt des Denkmalschutzes wird das Gebäude keinesfalls in Mitleidenschaft gezogen. Sämtliche Instandsetzungen werden darüber hinaus so ausgeführt, dass die Besucher keinen Unterschied erkennen.

In den Händen eines Restaurators befinden sich auch die Skulpturen der Pegasi, die aus Sicherheitsgründen bereits Mitte der 90er Jahre vom Gebäude abgenommen wurden. Allerdings werden sie nicht an das Gebäude zurückkehren – sie werden im geplanten Lapidarium des Museums aufgestellt, während auf das Dach des Gebäudes ihre originalgetreuen Kopien eingesetzt werden. Darüber hinaus wurde mit der Restaurierung der Fassade mit der Figurendekoration begonnen, die stark beschädigt war. Eine komplexe Konservierung und Restaurierung erfährt zudem auch die gesamte Fassade, denn es handelt sich um den wertvollsten Teil des Historischen Ausstellungsgebäudes.

 

Der erste Teil der Rekonstruktion des Historischen Ausstellungsgebäudes des Schlesischen Landesmuseums strebt seinem Ende entgegen

Die Rekonstruktion des Historischen Ausstellungsgebäudes im Zentrum von Opava (Troppau) dauert bereits mehr als acht Monate an. Während dieser Zeit erfolgte die Instandsetzung des wesentlichsten Bestandteils des Interieurs – die Elektroverteilungen wurden fertig gestellt, die Zwischenwände wurden renoviert und darüber hinaus ist auch der spezielle Kreislauf der Temperierung gelöst, dessen Aufgabe darin besteht, das Feuchtwerden des Mauerwerks zu verhindern. Die Bauarbeiten richten sich nun auf den Außenraum – die Fassade wird gestrichen und das äußere Haupttreppengebäude renoviert. Die Arbeiten sollten im Oktober dieses Jahres fertig sein. Unmittelbar darauf werden sie jedoch in einer zweiten Phase fortgesetzt, in der das Interieur ausstaffiert und die Dauerausstellungen vorbereitet werden.

Nach mehr als einem halben Jahr, das seit der Eröffnung der Bauarbeiten verflossen ist, erfuhr das Historische Ausstellungsgebäude eine Reihe von wichtigen Veränderungen. Es ist nicht nur gelungen, einige bautechnische Probleme aus der Vergangenheit zu sanieren, sondern es erfolgte auch die Renovierung des Interieurs, die die Nutzbarkeit des Gebäudes und den Komfort für unsere Besucher erheblich verbessern sollte. Der Verlauf der Vorbereitung der neuen Landesdauerausstellung Schlesien, für die wir das Gebäude rekonstruieren, hängt allerdings nicht nur mit der Tätigkeit der Techniker, der Auftragsnehmerfirma und des Amtes des Regionalrats Mähren-Schlesien zusammen, der den Zuschuss für die Rekonstruktion gewährte, sondern er ist auch eng mit der mühevollen Arbeit des Präparators, der Kuratoren und Restauratoren des Schlesischen Landesmuseums verbunden, die intensiv dutzende Exponate, Texte und weitere Begleitmaterialien vorbereiten, die die Natur und Kulturgeschichte Schlesiens betreffen,“ kommentiert Antonín Šimčík, Direktor des Schlesischen Landesmuseums, das Geschehen.

Im Verlauf der Rekonstruktion ist es beispielsweise auch gelungen, das Problem mit dem Holzschwamm zu lösen, der die Holzdecke des Historischen Ausstellungsgebäudes befallen hatte. Die Arbeiter haben die schadhaften Balken demontiert und mussten auch das angegriffene Mauerwerk entfernen, in das der Holzschwamm ebenfalls hineingelangt war. Die neue Decke ist aus Stahlbeton, so dass ein Befall mit Holzschwamm nicht mehr droht.

Während der Instandsetzung mussten sowohl die Entscheidungen der Denkmalpfleger, die die fachliche Aufsicht sicherstellten, als auch beispielsweise die Richtlinien, die die Höhe der Geländer festlegen, respektiert werden. „Bei der Renovierung des Fußbodens respektierten wir die ursprüngliche architektonische Ausführung und verlegten ein völlig neues Terrazzo-Pflaster, das sich ursprünglich im Gebäude befand. Die Verlegung des Terrazzo-Pflasters ist keineswegs einfach. Die Handwerker müssen schrittweise in drei Phasen arbeiten. In der ersten Phase arbeiten sie an der groben Struktur des Fußbodens, danach werden die einzelnen farblichen Abstufungen geschichtet und anschließend muss der gesamte Fußboden vollkommen geschliffen werden. Damit wir zugleich auch den Sicherheitsnormen entsprechen, wurde beispielsweise das Geländer in der 1. Etage des Gebäudes passend aufgesetzt“, ergänzt Petr Adamec, Stellvertreter für Investitionen des Schlesischen Landesmuseums. Die Instandsetzung des Gebäudes verzahnt somit die ursprünglichen historischen Technologien mit den gegenwärtigen Sicherheitselementen. Ein großer Gewinn wird der barrierefreie Zugang in alle Räume sein, die für die Öffentlichkeit bestimmt sind.

Auf eine interessante Art und Weise werden im Projekt die Fenster gelöst. Weil nicht damit zu rechnen ist, dass in die neuen Dauerausstellungen natürliches Tageslicht strömen wird, das die ausgestellten Gegenstände schädigt, wird der äußere Teil der Fenster mit Glas ausgefüllt, während jedoch der innere Teil der Fenster durch eine undurchsichtige Isolationsplatte abgedeckt wird, die ein Eindringen des Tageslichts verhindert; gleichzeitig wird der Ausstellungsraum wärmeisoliert.

Die Restauratoren unter der Leitung von Tomáš Skalík haben während der Rekonstruktion die Skulpturen der Pegasi übernommen, die aus Sicherheitsgründen bereits Mitte der 90er Jahre vom Dach des Museums genommen wurden. „Jetzt, nach mehr als fünfzehn Jahren, kehren ihre leichteren Kopien auf das Dach zurück. Die Originale dieser Skulpturen werden im Depositorium des Schlesischen Landesmuseums abgestellt, die Besucher sehen sie erst nach der Eröffnung des geplanten Lapidariums“, fügt Ivan Berger, Stellvertreter für Museologie des Schlesischen Landesmuseums, hinzu. An das Historische Ausstellungsgebäude kehren auch die Originale der Terrakotta-Skulpturen der Allegorien Handel, Wissenschaft und Kunst zurück. Diese kostbaren Skulpturen wurden im Jahr 2009 vom Gebäude entfernt, weil ihr baufälliger Zustand die Passanten gefährdete und ihr Einsturz drohte.

 

Die kostbare Skulpturengruppe der Pegasi kehrt auf das Dach des Historischen Ausstellungsgebäudes zurück

Mehr als 15 Jahre musste die Öffentlichkeit in Opava (Troppau) und der weiteren Umgebung darauf warten, bis auf die Pylonen an der Vorderseite des Historischen Ausstellungsgebäudes des Schlesischen Landesmuseums die imposanten Skulpturengruppe der Pegasi des Wiener Bildhauers Theodor Friedl zurückkehrt. Der neuen Leitung des Museums ist das allerdings gelungen; eine leichtere Kopie der kostbaren Skulpturen kehrte am 12. September 2011 auf das Gebäude zurück.

Die Skulpturen der Pegasi befanden sich bereits Mitte der 90er Jahre in den Händen der Restauratoren, als sie aus Sicherheitsgründen vom Dach des Museums genommen wurden. Seit dieser Zeit ist es beispielsweise gelungen, die Probleme mit der ursprünglichen Restaurationsfirma zu lösen, die die Pegasi instand setzen sollte. Dem Direktor des Schlesischen Landesmuseums, Antonín Šimčík, ist es nicht nur gelungen, die Streitigkeiten beizulegen, sondern auch gleichzeitig eine Zuwendung zu erwerben und die neue Rekonstruktion nicht nur dieser kostbaren Skulpturengruppe, sondern des gesamten Historischen Ausstellungsgebäudes zu einzuleiten. „Es ist uns gelungen, die Erwartungen der Öffentlichkeit zu erfüllen; die lange Zeit entbehrte Skulpturengruppe ist gerettet. Die Restauratoren haben eine exakte Kopie der ursprünglichen Skulpturengruppe geschaffen, die weitere lange Jahre das Historische Ausstellungsgebäude schmücken wird“, ergänzt Antonín Šimčík.

Die Restauratoren unter der Leitung von Tomáš Skalík haben bereits im Februar dieses Jahres damit begonnen, an der Skulpturengruppe der Pegasi zu arbeiten. „Im Verlauf von drei Monaten haben wir die ursprünglichen Skulpturen restauriert, die in einem äußerst erbärmlichen Zustand waren. Anfang Mai haben wir die Arbeiten an den exakten Kopien der Skulpturen der Pegasi begonnen, die aus Epoxid-Laminat mit einer rostfreien Innenkonstruktion hergestellt werden“, sagte Restaurator Tomáš Skalík.

Die Installation der Pegasi auf das Dach des Historischen Ausstellungsgebäudes erfolgte in den Vormittagsstunden des 12. September 2011. Ihre Originale wurden im Depositorium des Schlesischen Landesmuseums untergebracht; die Besucher sehen sie erst nach der Eröffnung des geplanten Lapidariums. An das Historische Ausstellungsgebäude kehren auch die ursprünglichen Terrakotta-Skulpturen der Allegorien Handel, Wissenschaft und Kunst zurück, die im Jahr 2009 vom Gebäude entfernt wurden, weil ihr baufälliger Zustand die Passanten gefährdete und ihr Einsturz drohte.

Die Restaurierung der Skulpturengruppe ist Bestandteil der kompletten Rekonstruktion des Historischen Ausstellungsgebäudes, die Ende 2010 begann. Im Verlauf von mehr als acht Monaten erfolgte die Instandsetzung des wesentlichsten Bestandteils des Interieurs – die Elektroverteilungen wurden fertig gestellt, die Zwischenwände wurden renoviert und darüber hinaus ist auch der spezielle Kreislauf der Temperierung gelöst, dessen Aufgabe darin besteht, das Feuchtwerden des Mauerwerks zu verhindern. Die Bauarbeiten richten sich nun auf den Außenraum – die Fassade wird gestrichen und das äußere Haupttreppengebäude renoviert. Die Arbeiten sollten im Oktober dieses Jahres fertig sein. Unmittelbar darauf werden sie in einer zweiten Phase fortgesetzt, in der das Interieur ausstaffiert und die Dauerausstellungen vorbereitet werden.

 

Die Vorbereitungen der neuen Dauerausstellung Schlesien im Historischen Ausstellungsgebäude laufen gerade auf Hochtouren

Das Historische Ausstellungsgebäude des Schlesischen Landesmuseums wird in Kürze für die Öffentlichkeit eröffnet. Nicht nur die schöne Außenhülle des Gebäudes und die Skulpturengruppe der Pegasi, die die Leute bereits in diesen Tagen sehen können, sondern vor allem die neue, dynamische Dauerausstellung Schlesien werden den Besuchern bereits in der zweiten Maihälfte vorgestellt.

Das Historische Ausstellungsgebäude des Schlesischen Landesmuseums wurde Ende 2010 geschlossen. Im Verlauf des folgenden Jahres wurde die Generalrekonstruktion dieses imposanten Denkmals aus dem 19. Jahrhundert durchgeführt. Die Rekonstruktion umfasste beispielsweise die Einsetzung neuer Elektroverteiler und eines speziellen Kreislaufs der Temperierung, der ein Feuchtwerden des Mauerwerks verhindert, oder die Verlegung von Terrazzo-Fußböden. Ebenso wurde die Gebäudefassade instand gesetzt. Im September des vergangenen Jahres ist auch die lange entbehrte Skulpturengruppe der Pegasi auf das Historische Ausstellungsgebäude zurückgekehrt.

Die Dauerausstellung Schlesien ist auf die natürlichen und kulturhistorischen Phänomene in der Gegenwart des kleinsten historischen Landes der Tschechischen Republik – Schlesien - gerichtet. „Die Schlüsseleigenschaft der Dauerausstellung Schlesien ist ihre Dynamik, und zwar in allen Teilen. Im Gegensatz zu einer statischen Konzeption macht es der gewählte Ansatz möglich, die Anziehungskraft für die Besucher durchgehend aufrechtzuerhalten, und zwar dank der äußerst flexiblen Variation der einzelnen Exponate bzw. ganzer Themenbereiche. Gleichzeitig wird dadurch ermöglicht, das Risiko einer Beschädigung der einzigartigen Exponate zu verringern“, sagt Antonín Šimčík, Direktor des Schlesischen Landesmuseums.

Die gesamte Dauerausstellung ist in vier Hauptteile unterteilt. „Die Dauerausstellung bezieht alle drei Etagen des Historischen Ausstellungsgebäudes des Schlesischen Landesmuseums ein. Zum ersten Mal überhaupt in der Geschichte werden auch die Kellerräume zugänglich gemacht. Die Besucher können sich beispielsweise auf bislang nicht präsentierte archäologische Funde freuen“, sagt Jiří Šíl, Kurator der historischen Untersammlung und Koordinator des gesellschaftswissenschaftlichen Teils der Dauerausstellung. Die erste Abteilung trägt die Bezeichnung Natur Schlesiens, deren Hauptziel darin besteht, die natürlichen Bedingungen Schlesiens mit den unausweichlichen Verweisen auf weitere Bereiche Europas und der Welt systematisch und dabei in einer für den Besucher verständlichen Art darzustellen. Der zweite Teil – Gedankenflügel – vergegenwärtigt den Zeitraum vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zum 1. Weltkrieg in der Geschichte des heutigen Tschechisch-Schlesiens als einen Zeitabschnitt, der durch eine beachtenswerte Verknüpfung des intellektuellen, rationalen und emotionalen Aspekts im Leben der Gesellschaft gekennzeichnet war. Der dritte Teil heißt Enzyklopädie Schlesiens und bringt auf eine kaleidoskopartige, ausgewählte und themenbezogene Art und Weise Tschechisch-Schlesien von der Urzeit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts mit den unerlässlichen Überschneidungen dieser zeitlichen Grenze bis in unsere Zeit näher. Der abschließende Teil, Historie Schlesiens genannt, ist einem kurzgefassten Abriss der Geschichte des gesamten historischen Schlesiens, also nicht nur seines tschechischen Teils, gewidmet.

Das Historische Ausstellungsgebäude ist eines von sechs Ausstellungsarealen des Schlesischen Landesmuseums. Es handelt sich um ein freistehendes Neorenaissanceobjekt, das für die Zwecke des Kaiser Franz Josef-Museums für Kunst und Gewerbe gebaut wurde, das im Jahr 1882 in Opava/Troppau auf Anregung der Handels- und Gewerbekammer gegründet wurde, die auch den Bau finanzierte. Das Gebäude wurde in den Jahren 1893‑1895 nach den Plänen der Wiener Architekten Johann Scheiringer und Franz Kachler auf einem fast quadratförmigen Grundriss gebaut. Die Skulptur eines Genius und die Skulpturengruppe der Pegasi für die Dekoration der Kuppel hat der Wiener Bildhauer Theodor Friedel angefertigt.

Im Jahr 1945 wurde das Gebäude durch Bombardierungen stark beschädigt. Die anschließende Rekonstruktion dauerte zehn Jahre und führte zu einer modernistischen Lösung des Interieurs, die die Gebäudehülle und deren ursprüngliche Anordnungslösung respektierte. 1985 wurde das Historische Ausstellungsgebäude zum immobilen Kulturdenkmal erklärt.

Die Rekonstruktion, Restaurierung der künstlerischen Elemente des Objekts und die Einrichtung der neuen Landesdauerausstellung sind Bestandteil des Projekts unter der Bezeichnung Schlesisches Landesmuseum – Dauerausstellung Schlesien, das aus einer Beihilfe des Regionalen Operationsprogramms Mähren-Schlesien finanziert wird, der restliche Betrag wird aus dem Budget des Trägers, des Kulturministeriums der Tschechischen Republik, bezahlt. Das Gesamtbudget der Rekonstruktion beträgt 108 Millionen Kronen.

Die feierliche Eröffnung des Historischen Ausstellungsgebäudes und der Dauerausstellung Schlesien findet am Samstag, den 19. Mai 2012 um 14.00 Uhr in der Parkanlage U Muzea („Am Museum“) statt.

Letzte Aktualisierung des Artikels: 30.07.2012

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